Donnerstag, 25. Dezember 2008

Triptychon

Triptychon

{Kulisse bevor} Parklandschaft –
gefühltes Geflatter hinter Laub
Der Wiese grüne Strähnen mit
weißem Licht durchzogen.
Eine Schwester und
ein Bruder
liegen
beieinander
in diesem
Fernab von allem.
Wasser glucksen, und
die Farben des Schmetterlings
-sie werden durch Augen gesiebt-
fügen vielfach größer und über dies auch übersättigt
sich wiederum zusammen.
Das Rauschen verklingt:
Der Wind ist angehalten
Es beginnt.




{Nach Blut} Er im Brennpunkt ihrer Augen
Brust :: rüstungsgleich
Nach Blut lustet sein Herz
Sie schreitet: Eine weitere Revolte heute Abend.
Im Moment
ihres Aufbruchs
dichten
sie sich zu
einem Wesen zusammen
und stürmen, winden durch die Stadt.
Betäubender Blitz
Taub geküsst –
Nach Blut schmeckt die Liebe
Nach Unrecht der Moment
Und sie zerlieben, zerlieben die
Nachgedanken und tief rot
tropft die Angst stundenlang
aus ihren Gehirnen.
Das Begehren lockt ihr Innerstes
himmelwärts, grenzenwärts,
es strömt aus ihren verwachsenen Körpern
raucht sie ein –



{Durchglühen} Zwei Neugeborene
suchen
sündig geworden
die Heimat.

Freitag, 14. November 2008

Licht brach.

Empfing ich deinen zu Tropfen
hingeschmolzenen Traum,
spross daraus,

Licht brach und schneite.

Silbern bebergter Horizont,
worin ich Tal zu See geworden,
trotzt der Nacht.
Im Himmel spiegelt sich das Wasser.

Du fühlst zerrissen.
Genügt kein Lid doch zum Erblinden.
Nebel nur,
du wähnst´s erkaltend.

Freitag, 31. Oktober 2008

Endlosschleife

Der Schnee erinnert mich an alles. Ich sehe die Landschaft um mich herum, weiß und symbolbehaftet. Unter der nicht perfekten Schneedecke, dünn aber dennoch hart und steif, lugt dunkles Tanngrün oder schwarzgefrorene Erde hervor.

Sein Geruch ist wie in meine Nase eingebrannt, und wenn dich irgendetwas auf der Welt in eine andere Zeit versetzen kann, dann sind das Gerüche, oder zeitweise auch Träume.

Fast teilnahmslos betrachte ich die wirklich scheinende Fotographie des letzten Winters. Ich kann nicht mehr frei denken. Ich kann nicht mehr frei fühlen, und doch bin ich frei und allein. Beide Hände, wenn sie rot sind vor Kälte in den Taschen, die Eiswinde in der Lunge. Dieselbe Musik scheint mich zu umspielen.

Ich fühle mich wie in einem Film: Ich stehe im Winter, der Himmel ist verhangen und hat die Farbe von nassem Schnee. Ich blicke ins Nichts, in mich gleichzeitig, gehe wie in Trance immer dieselben Wege, und komme nie an. Nie an. Der Film wäre eine Endlosschleife. Winter, um Winter.
Es ist nicht gut wenn mich eine ganze Jahreshälfte daran erinnert.

Meine Gefühle werden zu wirklichen körperlichen Gefühlen. Als wäre mein Brustkorb eingeschnürt und nach oben gezogen, ständig. Mein Herz ist wie gefangen, hochgesogen und doch so frei schwebend, und schwer zugleich. Gen Himmel strebt es. Es zieht wirklich und ist warm und rhythmisch. Fast, als wäre mein Herz angewachsen auf seine dreifache Größe. Immer wieder schwappt es über und mein Hals ist wie gestreichelt. Fast schmecke ich es. Gleichzeitig dehnt es sich nach unten hin aus und drückt auf mein Zwerchfell. Und doch ist immer viel Liebe dabei. Grenzenlose.

Und es hebt die Welt aus den Fugen.

Die Kameraperspektive wechselt. Wieder meine trabenden Füße. Dieselben Wege immer wieder. Der Schnee.

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Kostümkiste Wort und Zeit.

An ein Etwas, ein Undefinierbar,
Liebe, Schwäche, Sehnen nach Küssen und
Alles ähnliche,
und du
und ich
und die Wahrscheinlichkeit von alledem:

Nimm dir doch deine Verkleidung,
zieh sie an immer wieder anders,
unbemerkt, und doch gewusst,
Maskiere dich und morde dann
Nachts.

Morde dann nachts.

Blitze auf,

Vorhang kaum Berührt,
Gesichtet
Zugeschlagen:

Du kannst.
Ich weiß.

Am Fährhafen nachts.
Kreidefelsen umgeben keine Menschen.
Großangelegte Mechanik, sie ist tot.
Und gelbes Licht, Gelb und gespiegelt vom Nassen Beton,
Beton überall. Schwarz, wie Himmel versucht platt zu treten.
Und Meer.
Und einsam.
Wohl in gelbem Nebel und meinem Körper.
Und
eine Stimme erschallt. Über allem. Aus allem heraus. Frauenstimme,
alles hallt sechsmal nach. Jede Silbe hallt sechsmal.
Und in vier Sprachen formt sie Worte,
Gottes stimme,
stimme der Kreidefelsen.
Und die Stimme verebbt, wie nie da gewesen,

Doch mir steigt sie hinab,
denn Mechanik ist auch nur Verkleidung,
mir steigt sie hinab
maskiert noch immer,
sichtet,
mordet,
die Stimme: die Schwäche.
Kostümkiste Wort und Zeit.

Dienstag, 14. Oktober 2008

Setze deine Lippen

Setze deine Lippen an
und sauge die Vernunft
aus Honigwaben.
Tropfen soll sie,
in Schlieren dich vollends verdecken
und goldversteinert
erstarrst du.

Sonntag, 5. Oktober 2008

Wangen.

Rote Energiefelder, expandierend:
Wangen treiben mich um in der Welt. Ich grabe mich
durch Eiswinde hindurch, gerade und taub. Steinwege
entlang, lang und gerade. Ein ewiges Geradeaus, die absolute Stille. Im Stein.

Vielleicht kann der kalte Wind die Hitze von meinen Wangen abschmirgeln, abpellen, abreißen
Mein Gesicht fluten, der kalte Wind
Bevor das Glühen beginnt sich selbst zu schüren
Woher dieses Glühen und Hitzen
Woher der kalte Wind
Pluspol, Minuspol Welt, Himmel, Höllenidee: Das hieße kalter Himmel nach dem Tod.

Vielleicht mein ganzes Gesicht mit Stein vermischen, mit Stein und Wind, mit Welt?
Damit das Glühen glühen kann, wieso auch nicht.
Wenn Unbewusst doch Gründe findet…

Samstag, 13. September 2008

Laut innerhalb

Haut wird zuhause. ist alles heim.
eine letzte dünne mauer, ein letzer zaun
um mich wandelbares weltenmolekül.
wirkungskreise, ichbereiche
kondensiern zu dem gefühl
mit einsphärigkeit gefüllt,
betraut zu sein und stille
im land und laut laut innerhalb des meinen.
Wie seltsam dieses scheiden.
Wie wunderlich zu sein.

Donnerstag, 4. September 2008

Schnuppen.

Junge Tränen schlieren meinen Blick
Stehen geistlos in eingefangener Nacht
schnuppen dies verlorene Straßenlicht,
das sich in den Regentropfen am Fenster eingewoben hat.
Kalten heiß gedachte Lider,
führn zurück zu zeitvergessnem Sein
quellen statt alten Gefühlen über,
über den Rand hinab, hinein
in die Nacht sternendes Weinen.

Dienstag, 19. August 2008

Himmelsstimmen

Himmelsstimmen singen in mir.
Der Himmel ist in mir.
will ausgeatmet werden
zurück zwischen Felswände und Sonne.
Himmelsstimmen singen in mir.
Der Himmel ist in mir,
mit seinem Blau und
jenem Himmelstier,
das Urgespenst in unerreichten Weiten.
Doch das entdeckt in mir,
was ihm ja so sehr gleicht,
und mischt sich mit ihr,
meiner Seele.
Himmelsstimmen singen in mir.
Der Himmel ist in mir,
Vergangenes zu verlieren,
Schönheit wieder geltend machen.

Freitag, 15. August 2008

Raumtauschen - Traumrauschen

Gedanken ziehen windesgleiche Schleifen,
schnellen fort um Fernes zu berühren,
reiβen Sphären ein, wie Raum und Zeiten,
um Entbanntes dann ganz neu und bunt zu schnüren.

Unsichtbar das Tauschen.

Der Geist löst die Welt auf in Zauber,
streut Grenzen und Linien ins Nichts.
Alles Fassbare ist ja nur Staubt mehr.
Was übrig bleibt, das ist das Ich?

Unsichtbar geschieht das Tauschen,
wenn alles im Rauschen ertrinkt.

Caution - deep water, Caution - deep heart

Caution - deep water
bis hier und nicht weiter
schreit das Schild laut.
Tiefe: Tote Leere. Blau und unnahbar.
Birgt sie mehr als Ungewisses?
Träume, Wünsche, längst vergessne
Geistesbilder? Birgt sie gar
etwas wie Leben?
Caution - warum denn? Tiefe ist warm,
ist dunkel, verharmlost
die Welt und kann
dich betäuben.
Caution - kein Boden? Abgrund
gegraben und lebende Leere
saugt und will fressen.
Der Schlund wie ein Monster
schluckt auch banale
Materie wie dich.
Lebende Tiefe?
Caution - deep water.
Tu was man fordert.

Caution - deep heart.
Just stay apart -
du bist schon so nah
und so kurz davor
dich fallen zu lassen
in die unfassbare
Tiefe des Herzens,
in Maschen der Seele
in meinem Körper.
Doch du musst wissen,
dass wenn du dich näherst,
du sicher von mir gefressen wirst.
Sollen wir uns mischen?
It`s your decision.
Tiefe saugt ein.
Caution, mein Freund.

Sonntag, 20. Juli 2008

Foretaste forever

Wir betraten das Restaurant an der Peripherie des Gewohnten,
für mich - wenn man dich fragt, an der Peripherie der Moral.
Die Raumdecken auf baumhohen Säulen thronten,
Das Licht war gedämmt, Atmosphäre: sakral.
Wir ließen die Glocke ertönen, die eigens dafür gegossen war,
sofort reservierte uns für diese Nacht ein junger Tisch für zwei.
Speisekarten legten in Schnörkeln dar:
Gericht des Tages: Tischpartner im Liebeshunger. Doch es steht uns nicht frei
uns zu essen. Du fragst, ob das Candle-light-dinner
nun ein Vorgeschmack für immer sei?

Samstag, 19. Juli 2008

Tiefe Sonnen

Tiefe Sonnen schenken wärmste Strahlen. Die Sonne liegt tief. Sie verabschiedet sich nicht, genau wie du das nie tust. Je tiefer sie gesunken ist, in den letzten Momenten, desto wärmer und liebender sind ihre Strahlen geworden. Die Sonne liegt tief. Sehr tief. Man könnte es Nacht nennen. Ich nenne es tiefe Sonnen.

Luft kann vor Leichtigkeit schon schwer sein. Die Luft scheint leicht. Doch bei jedem Atemzug drängt sich mir ihre Leichtigkeit so sehr auf, dass es mir zu viel wird. Dein Geruch drängt sich auch immer auf. Schließlich höre ich auf zu atmen.

Seelendramatik entflieht dem Wahren. Meine Seele verschwindet. In ihr regt sich so viel, Liebe neben Wut, und dauernd das Sorgen um eine Entscheidung, die ich doch nur akzeptieren und nicht fällen kann. Indem sie die Wirklichkeit verlässt, verlässt mich die Spannung. Wen wirst du verlassen?

Geistlose Gedanken locken Glück herein. Glückähnliche Empfindung stellt sich ein. Ich kann an Dinge denken, ohne Gefühle zu befürchten. Die Gedanken ohne Seele fühlen sich fremd an. Sie fühlen sich fremder an, als deine Gedanken in mir. Und so ermöglichen sie die Herrschaft der Phantasie. Traumland.

Sehnsucht hört auf zu existieren. Sehnsucht hat neun Buchstaben. Was bedeuten sie nochmal? Wenn ein andauernder Ausnahmezustand zu unbemerkbarer Gewohnheit wird.

Erinnerung. Erinnerung ist ewig. Ich habe vorgeschlagen die Erinnerungen zu löschen. Das wäre traurig, hast du gesagt. Deshalb behalte ich sie. Ich muss nur den verborgenen Tunnel zu den nur kurzfristig abwesenden Gefühlen kappen. Sonst könnte ich dich am Ende doch noch vermissen.

Samstag, 12. Juli 2008

Gerade noch...

Gerade schwammen wir noch in unserm Wunder.
Sag, wo ist es hingeschmolzen, wohin, mein Schönster?
Gerade schwammen wir noch in unserm Wunder,
jetzt regnet Sehnsucht aus meinem Firmament.
Sind wir so hoch geflogen, dass unser Meer
am Himmelsdach zerschellte?
Ist es verglüht vielleicht am brennenden Gefühl?

Weil ich nicht weiß, was ist, träume ich zuviel.
Sitze alleine, auf Stein und kalter Luft.
Lieder tragen meinen Geist durch Zeiten,
weg von dir, um zu vergessen, dass Zeit noch existiert.
Doch zieht zuviel von mir nicht mit in diesen Krieg.
Mein Körper fühlt noch nach, ganz tief, kriegt nie genug. Nie?

Lenke mich, denn ich weiß nicht wohin.
Lass mich nicht auf kalten Steinen liegen.
Trag mich fort, mir fehlt die Kraft dazu und auch der Wille.
Darf ich hoffen? Darf ich? Macht es Sinn?

Gerade schwammen wir noch in dem Wunder.
Halte es fest mit mir, es ist zu groß für mich allein.
Das Wunder, und ich kann es nicht vergessen,
und auch nicht deinen Satz dabei,
soll er denn nicht verwirklicht sein?

Donnerstag, 3. Juli 2008

Pollen

So sitze ich. Das Klassenzimmer ist durch zwei quadratische Säulen durchstochen. Die Tafel, deren schwarzgrün mit einem weißem Belag verschmiert ist, steht schief, steht unsymmetrisch in der Mitte. Auf ihr reihen sich Zahlen und Worte, die Zahlen beschreiben. Sie sind korrekt und weiß. So sitze ich. In einer sich mir aufzwingenden Institution, mit ihren uralten hölzernen Wandleisten, von der die Tafel schon den schwarzen Lack abgeschabt hat. Ich sitze mit Leuten, zwischen denen ich schon seit sechs Jahren sitze, Leute, deren Namen sich seit sechs Jahren in derselben Reihenfolge auf den Listen platziert finden. Wir sind Listenkinder allesamt. Man kann uns mit Zahlen ausdrücken. Mir ist noch nie aufgefallen, dass der Raum zart rosa gestrichen ist. Vielleicht, weil ich noch nie erste Reihe saß.

Ich saß immer zweite Reihe, mittlere Reihe, denn es gibt nur drei. Ich saß in der Mitte der mittleren Reihe. Dazwischen, zwischen allen andern, die alle mittelmäßig sind. Manche der Leute kenne ich. Manche nennen mich ihre Freundin. Einer ist in mich verliebt. Er sitzt dritte Reihe. Vor ihm fühle ich mich sehr gemein. Und einer ist sogar in mich verliebt und ich in ihn, sehr stark, es drückt im Bauch, zweite Reihe. Aber die Umstände lassen es nicht zu, die Umstände – es werden am Ende wieder Zahlen sein. Die Umstände – deswegen sitze ich heute erste Reihe.

Niemand, der es nicht erlebt, wird glauben, dass eine Mathestunde so inhaltslos sein kann. Ich betrachte das brachliegende Holz der Wandleiste. Stünde die Tafel symmetrisch, sähe man sie nicht. Niemand würde glauben, dass man hier wirklich nur seine Zeit absitzt. Aber jeder fügt sich, es geht nur um die Listen.

Sogar der Tafelschwamm ist weiß. Es gibt kein Waschbecken in dem Raum. In ihm hängt weißer Staub. Er hat Zahlen zerstört, hat sie gebrochen, in sich gefangen so gut er kann. Nichts mehr als Partikel sind es. Sowieso ist alles nur Partikel. Und was an Zahlenpollen nicht weiß im Schwamm klebt, dass dickt die Luft an. Man kann die Zahlenpollen sehen. Weiß und scharfkantig hängen sie im stickigen Dunst. Wie Sterne stehen sie und ich kann durch sie laufen – ich werde zum Gott. Ob Sterne auch mal Zahlen waren?

Endlich erscheint der Lehrkörper wieder hinter den Kreidebrocken in der Luft. Er redet nicht. Also muss ich reden: sinus alpha gleich sinus hundertachtzig grad minus alpha sinus alpha gleich minus sinus dreihundertsechzig grad plus alpha minus cosinus alpha gleich cosinus hundertachtzig grad plus alpha tangens gleich sinus durch cosinus also tangens alpha …. ich sage es einfach in die Pollen hinein. gleich tangens hundertachtzig plus alpha eins und alpha zwei gleich hundertachtzig grad minus alpha - Tränen trauen sich nicht hinaus, weil sie mit dem Kreidestaub verkleben würden. Sinus alpha gleich cosinus betha gleich cosinus neuzig grad minus alpha. Meine Stimme bebt. Sie ist laut geworden und nicht mehr monoton, als ließe sie keine Zahlen erklingen sondern Worte mit Sinn, Worte die etwas verändern, die wahr sind, die wichtig sind, die schön sind. Sie ist so inbrünstig als schrie sie all die Gefühle heraus, die nicht herausbrechen dürfen, sie schlägt als Echo immer wieder gegen die numerischen Umstände wie gegen einen Steinbruch.

Mich beschleichen Zweifel ob ich überhaupt noch da bin. Bin ich? Sitze ich gerade und schreie Worte in die Klasse? Schreie ich? Träume ich?

Aber die Wut auf alles, die Wut auf Zahlen, auf den Lehrkörper, auf Listen, auf die scheinbare Korrektheit der Welt schießt durch mich hindurch, schneidet feine Ritzen in mich, fährt hindurch, nimmt mir Bewusstsein und löst mich schließlich auf. Es lässt mich aufstehen, zwingt mich dazu mich umzudrehen, ich sehe ihm in die Augen. Rede ich immer noch? Bin ich? Ist er? Sind wir? Mein Körper steigt über seinen Tisch, nimmt seinen Körper und saugt mit Gewalt alles aus ihm hinaus, was er haben will. Mein Körper saugt die Wärme seiner Haut, sein Lachen, seinen Geruch aus seinen Lippen, bis er Blut schmeckt. Blut – so schmeckt die Liebe.

Wie eine leere Hülle schmeißt mein Körper ihn danach hin, stößt sich den Weg frei und verschwindet aus dem Raum. Verschwindet, geht, geht sterben. Der Luftzug den die zuschlagende Metalltüre gebiert versucht die staubige Luft zu bewegen. Doch die Stille im Raum lässt sie starr sein.

Mein Körper hat sich aufgelöst. Und wo bin ich? Bin ich?

Ich sehe mich erstaunt um. Zwei Säulen durchstechen den Raum. Ich bin zu Pollen geworden, nicht zu Kreidepollen, zu Geistespollen. Ich schmiege mich in die dickflüssige Masse zwischen den Wänden und Körpern. Ich bin. Bei ihm. Frei und sinnvoll. Über allen andern. Über ihnen. Nie wieder dazwischen. Nie wieder.

Mittwoch, 2. Juli 2008

träumen lassen

Und nie hätte ich mir träumen lassen
dass du mich irgendwann
mit diesen Blicken umwebst
dieselbe Sehnsucht hegst
mich begehrst
kaum reden kannst vor Liebe.
Schau mich nicht so an,
bitte, wenn’s doch nicht gehen kann,
und sag mir nicht du überlegst,
denn denken kann man nicht
wenn man verliebt ist.
Nie hätte ich mir träumen lassen
dass es mich zwingt dich anzufassen,
deine Gefühle über die Wärme
deiner Hände, deiner Arme
in mich fließen zu lassen,
erst satt sein zu können,
kannst du Berührung gönnen.
Nie, dass dein Körper warm vor Wollen
gefüllt ist, und am überquellen
vor lauter dröhnendem Gefühl
tu’s doch, wenn du wirklich willst.
Lass es doch zu.
Nie hätte ich mir träumen lassen,
dass alles so sein kann.
nie, dass der Traum mehr wird als ein Traum –
doch er ist’s geworden, viel wundersamer
als je gedacht.
Lass es doch zu.

Samstag, 14. Juni 2008

An dich wie Stein und kalte Eichenrinde

Mein Gesicht an dich wie Stein und kalte Eichenrinde
In deinen Duft hinein atmen, dein Lebendig sein vergessen
alle Erinnerung zu bündeln, zu netzen und schmecken zu können
Grenzen vermischen, mit sich selbst kollidieren, Kern an Kern reiben
Einfach verschwinden in Licht hinein, in dich hinein.

Deine Hand an mich wie Stein und kalte Eichenrinde
zu umhüllen, Räume zu schaffen, mit mir und dir auszufüllen
sanftes Beben erleben, ein Schwanken, fortgetrieben werden,
überleben zu zweit. Die Welt auszupressen, jeder Stein, jedes Holz,
alles Mensch und Meer draus machen in unserm Paradies.

Glühender Schnee und ER.

Monde elitär nebeneinander
Monde aufgereiht
glüht der Schnee
glüht
auf seiner Haut kriecht
das Licht wie kleine Tiere.
Er zugewandt zu den Sternen
zu Fensterleuchten, Straßenlicht
im Nacken kriechendes Funkeln.
Am Hang gestanden
auf glühendem Eis.
Schweigen schnürt enger.

Auf der Ruine einer Bank am Wald
Sitzt ein Backenbärtiger,
aus seinen Augen fliegt es.
Und er lacht und sein Lachen
hallt in seinem Körper nach.

Die Sterne sieht er nicht
mich anstatt mit Innenaugen
und mit Zähnen eines Wolfes,
Klauen eines Rabens,
meinem weit entflohnen Herzen
nehme ich ihn sacht
kleine Krater formt es
wo mein Zahn in tastet,
und er dreht sich nicht um
lauscht nur nach dem Wort
des Backenbärtigen. Doch Gott lacht.
Und sein Lachen überschlägt sich,
schlägt das Licht aus.

Samstag, 31. Mai 2008

Die Welt im Supergau

Die Welt

Beziehungsgeflecht
Fäden der Welt
Netze gesponnen von
einem achtbeinigen Gott
der ein Kreuz auf
dem Rücken trägt

Gedankengeflecht
Fäden des Ich´s
Netze spinn ich
ich Spinne
spinne ich
(nicht) ?
Schuldfrage

im Supergau,

Fasergeflecht, Wortgefecht
Knoten platzen
ignorant platzierte
Knoten platzen
Fasern reißen
Spinnen beißen
ihre Netze durch
sie beißen auf die Zähne
wir nagen am Hungertuch
vor Ordnungslosigkeit
Fäden reißen
Fäden spannen sich
und schneiden
feine Scheiben
von Fleischgewebe
ab. sie bluten aus

im heimlichen

sie bluten lange

Samstag, 24. Mai 2008

Glühen über mir.

Ich gehe.
es regnet aus regungslosen Wolken.
es regnet einen Regen den man nicht sieht in der Luft.
den man nur spüren könnte,
wenn man noch spüren könnte.
so hör ich es nur
wie die Wolkensplitter
auf den Skalp des Schirms treffen
und den Ton einer Explosion hinterlassen
und ich stelle mir vor, wie jedes der Wolkenstücke.
jeder Tropfen eine Bombe wär,
und nur hochgeht wenn er
auf den Schirm trifft
und mir kurzer Licht-
erscheinung und eben dem
Knallgeräusch stirbt.
Von weiter weg müsste es aussehen
als würde der Schirm glühen
und von noch weiter weg
als hätte ich einen Heiligenschein.

Dienstag, 20. Mai 2008

Ant-Wort eines Propheten

Grau in grau

gehe auf der leeren Straße. mit vernebeltem Geist. Im Nebel. unter Narkose. Gerade aus.
Jeder Schritt verlangt nach einer Antwort. auf unstellbare Fragen. und Ratlosigkeit.
wenn er doch nur, so wünscht er es sich, eine Ameise hätte, ein bisschen Leben im Nebel.
Er träte auf sie, damit ihr Ant (engl.: Ameise) –Wort endlich auftreten kann auf der Weltbühne.

Wen ich meiner Frage auch frage, statt einer Antwort ertönt meist nur ein Ant (engl.: Ameise) – Wort. Schweigen also (offensichtlich). von blicken ganz zu schweigen.

(Wieso gerade Ameisen?) Keine Antwort. von ihnen? von wem sonst? von niemandem umsonst.

So weit geht der Kapitalismus. Und weiter?
Propheten.
Einer der Verkündigungen macht. Solange die Wahrheit den Kündigungsschutz berücksichtig.

Ich sehe mich um. Alle schleudern ohne Umsicht ihre Statements (engl./ lat.: Stand des Geistes (= umnachtet)) hinaus. Viele mit Worten, viele mit Zeichen, und Ameisen durch ihr Sein. (Wieso gerade Ameisen?)
Es sind doch alles kleine Propheten.

Der Prophet öffnet seinen Mund weit.
Alle starren hinein. Die Worte liegen ihm auf der Zunge. Spuck’s schon aus! wird geschrienen.
Er gibt ihnen sein Wort. Es später zu tun. Da verschlagen sie ihm die Sprache.


Samstag, 17. Mai 2008

kronen.

leise ahnung dämmert stetig
von den horizont umkrönenden
erscheinungen und schatten-
bildern, zeichnet ihre kanten
immer klarer in den zukunfts-
dunst hinein.

Mittwoch, 14. Mai 2008

Dachspektakel: Sommerstürme

Sitz allein als
einziges Vertikales
werde äußerlich
nicht
vom Sturm erfasst
und seiner Richtung
angepasst, stehe als
einziges dagegen
ganz bewusst,
weniger geschlagen
von der warmen
Strömung.
viel
eher
bin ich der
Sieger.
Sehe endlich
dass ich stark bin, habe
ganz neue Empfindungen
wenn die
warme Luft zwischen
meinen Fingern, meinen
liegenden Fingern
zu Stromschnellen wird,
wie sie nach nichts
riecht, und nicht sichtbar
nur Empfindungen macht
auf der Haut.

Wouldn´t it be wonderful in a world without consequence?

Nacht schon wieder.
ich sitze immer nur in
Nächten aber nie
in
Nächten mit Sommerstürmen,
sind so ohne Konsequenz –
nicht mal kalt und auch
die Nacht selber
-Mysterium im blauen
Anzug mit Krawatte –
stellt mit mir nicht
wie gewohnt was an,
bleibt
konsequenzlos.

Wouldn´t it be wonderful at all?

ein Bewusst sein im
unbewusst gelenkten,
ein Schöpfergeist
erfährt die Folgen der
Konsequenzlosigkeit.
an dessen Oberfläche,
ganz an der äußerlichen,
körperlichen, glattgeschliffnen
Oberfläche
werden Kontraste geboren,
leben und werden
fortgetragen
ohne Konsequenz,

It would just be a game
(What is live else, be honest).

Schauspielersein.

Sie gehen den Gang
von fremden Gestalten
sie prallten
auf kalten,
sie fielen
auf breiten,
sie zielten
auf fremdesten Seelengrund,

sie taten uns kund
von anderen Welten,
von anderen Worten,
die aus ihrem Mund,
doch nicht aus ihnen als Quellen
im Raume erschallten,
uns die Stunde erhellten,
uns von Unmoral heilten,

sie trugen uns fort
auch ohne ein Wort,
in ein Dort
ohne Zeit,
ohne Verantwortlichkeit
nur um eines zu preisen:
die Möglichkeit
in ihrer leisen
Unendlichkeit.

Ich sehe sie treiben
in vielerlei Stücken,
sehe sie leiden,
sich an Freude beglücken,
sie bauen sich Brücken
von fremden Gefühlen
zu eigenen Seelen
über den bretternen Rücken
der heiligen Bühnen,
über Publikumsblicken,
über Schauspielermienen.

Und das ist, wonach
meine Seele verlangt,
die Idee, die am Dach
meines Zukunftstraums prangt.
Das ist was mein ganzes Warten
vergeltet,
die harten
gequälten
Tage begleitet,

und einzig die Zeit
ist was alles verwaltet,
mich Ketten einreiht,
mich in Ungeduld leitet,
mich anschickt
die Leere
am besten
zu nützen,
das Begehren
zu stützen,
die klaffensten
Ritzen,
mit Wissen
zu füllen,
um des Traumes willen
um den Durst zu stillen,
um dann
irgendwann
statt den Helden
zu stehen,
selber
den Weg
der Rolle zu gehen,
selbst Held sein,
selbst frei sein,
und alles erleben,
was mit Theater
und Welt
zusammenfällt.

Suspension.

Irgendein
Gefäß in meinem Innen
muss wohl beim Sinnen
explodiert sein -
seine Scherben
scharf und klein
ritzen Kerben
in das Mein
stecken scharf
in jedem Nerv
- Schmerz

Und alles Ich
das im Gefäß lag
liegt nun brach
und unerfindlich
ganz verschollen
in den Räumen
als leichte, feine
Geistespollen
mischen sich
verirren sich
entziehen sich
allen Kontrollen
aller Organisation.
ICH BIN EINE SUSPENSION.

Ich klage die Zeit an.

Ich klage die Zeit an,
weil sie sich so zieht,
weil sie sich so streckt,
weil sie sich so biegt,
und müde ihre Glieder reckt.
Ich klage die Zeit an,
weil sie wohl nicht sieht,
dass sie mein Leben nicht nur retardiert,
nein sie hält es ja auch in ihrer Gewalt,
sie zieht das Geschehen,
zum Zerstören bereit,
ganz zäh auseinander,
und es entstehen
Höhlräume
Leere,
Nichts,
Tagträume,
Schwere,
Gedicht,
Zäune
um Begehren,
Verzicht,
und alles wird aufgefüllt
vom tödlichen Erwarten.
Hoffen ist Gift.

Wurm in mir.

Ich sitze oder liege oder stehe.

In meinem Zimmer, was ein gewohnter Raum ist.

Alles hat, wie’s sich gehört, die Ordnung,

die die Welt verlangt,

die alles strikt zu Reihen macht,

und logisch völlig durchgedacht

in Zahlen und Daten existiert.

Dass es der Sprache noch bedarf –

die doch so vieles nur verzerrt,

die so viel ruminterpretiert,

mit Phantasie experimentiert –

nein Zahlen! Zahlen, das ist was zählt,

was alles was Fakt ist in Händen behält!

Weiß ist was weiß ist,

schwarz ist was schwarz –

1-0-0 1-0-0 1-1-0

AUS!

Denn in mir regt sich ein Wurm quält sich wie durch meine Arterien zum Herzen hin, schiebt sich durch enge Gänge und macht die Geräusche von Seuche, von Krankheit und Enge, ist das Schlechte der Welt das sich auch dann noch erhält, wenn die Welt nur aus Logik und Fakten besteht, weil es sich ja niemals an Regeln hält, er ist das nur Grausame, Böse, Verderbliche, das sinnloseste, unschön gestaltete Etwas, das sich in meinem Gedenke so gründlich vernetzt hat. ich spüre es kriecht schon von neuem heraus, je näher es sich nach außen hin traut, desto klarer das Spüren seines rhythmischen Tuns, seines Kriechens und Quälens, desto fremder, was gut ist. Er bringt soviel Schlechtheit ganz faktenlos dar, schnaubt seine Schwärze mir in jedes Haar, er bricht diese kalte Neutralität, und weigert krampfhaft sich tot zu gehen, dafür ist’s zu spät.

Zu spät, zu spät , zu spät, es säht, es säht, es säht … es säht schon, seht ihr schon? es säht schon kleine Folgen AUS!

Wie ich ihn liebe, diesen Wurm aus lauter Schlechtigkeit -

er bricht die kalte korrekte Gestalt der Welt –

und er säht etwas in die Harmonie –

in das Gerechte –

und als Faden von einem süßen Gefühl.

zieht er durch den Tropfen der Zeit,

durchgleitet die Welt, an die ich mich hielt,

und entwöhnt mich derselben zugleich.

Er kappt meine Anker, Er entbindet mein Sein,

er säubert die Gefäße,

lässt freies Blut wieder frei strömend sein.

Er ist eine Droge, nachts im Verträumten,

er ist der Zauber der die enthäuteten,

rituell skalpierten Illusionen,

nährt und säht und sie millionen-,

wenn nicht milliardenfach zu klonen,

zu doppeln versteht.

er ist mein AUSnahmezustand.

kunsttrunken.

manchmal bin ich so aufgeladen
vor lauter kunsttrunkenheit
von dem gefühl etwas ewiges
oder zumindest dauerndes
geschaffen zu haben.
so wie ich jetzt stehe
und mein gedicht nicht
hinaus sprießen lassen
kann in die welt,
wie ich jetzt stehe als
schöpfer und nicht als
geschaffener bin ich
seltsam unbefriedigt
werde fast überwältigt
von der sucht weiter
zu machen.
am liebsten wär ich selbst eins
von den gehorteten worten
wär ich selbst ein gedicht
selbst platt nieder geschrieben
und immer wieder von ihnen
entzündbar durch ein lesendes
auge oder ein horchendes ohr
eben einfach durch ein vestehen
durch ein fremdes meinungsbilden
über mich oder nur durch das
wissen meines seins und existiernes.
ich legte mich am liebsten
wie unter die bettdecke
unter eines der textstücke
um nur ruhig zu werden von
dem drang frei zu werden
irgendwen wissen zu lassen
wie ich meine gedanken zu fassen
und zu schreiben verstehe.

Deutsche Möwen.

Manchmal, ohne besonders unglücklich zu sein
ohne sich in einer tiefen Krise zu befinden
wie man es manchmal tut
und ohne sich in schwerer Traurigkeit zu suhlen
wie einem manchmal zu mute ist
manchmal einfach so ganz grundlos
löst sich der Grund los von deiner Existenz
löst sich die Bezeichnung derselben von sich ab
löst sich vielleicht das Sein selbst auf
(etwas anderes kann es auch nicht auflösen
weil es ja einsam ist und allein)
wie ein Unidentified flight object
aus Blech und Licht
surrt sie die Existenz
dicht über dem Nichts
gerade noch im Etwas drin
gerade noch, nicht mehr sehr
manchmal also fällt erst
die Karosserie ab, von ihr
ein Blech nach dem andern,
tonlos, geschwindigkeitslos, grundlos
Scherben fallen, es schält sich, es reißt
es splittert, Atome isolieren sich von einander
Atome spalten sich selbst, alles verliert die Form
und formlos, nein, hüllenlos, und vor allem Beziehungslos
und allein,
schält sie sich weiter, splittert
wird auf jeden Fall weniger, und das
Raumschiff, genau das ist es nämlich, ein Schiff
im Raum mit etwas drinnen, das vollkommen
unidentified ist, vielleicht nicht einmal object
das verliert sich auch noch, alles
mischt sich mit dem Raum, und du
stehst an einem Frühlingstag
„Ach, das Wetter ist aber schön“
unter „Schaumalwieschön“-en Wolken, und
bist sehr erschlagen von allem
als wären die Metalle nicht ins Nichts
sondern in dich hinein gefallen, hätten dein
Gewebe zerschnitten, Fleischfaser von
Knochen geschält, hätten die Pipelines
von
der Blutquelle Herz getrennt, Blutkatastrophe
Schiff gesunken, dreiundfünfzig tote Möwen
sechs davon von deutscher Küste,
ja ist denn da ein Unterschied ob deutsch oder nicht
tot und verklebt, jämmerlich gegangen, sind doch auch die
afrikanischen und alle gleich,
aber in Ordnung: sechs davon von deutscher Küste
tot, wegen Schiffsunglück
wegen Existenzverlust, weil das Raumschiff
sein Mutterschiff Bluttankerschiff zerfleischt hat mit
Metallen
und das Blutschiff, was ja du bist
liegt ganz wie erschlagen
„Achistdasabereinschöener Tag“ und schaut so mit
Bullaugen hinauf, zum Himmel
versucht noch aus dem Frühlingsblau das
Raumschiff auszumachen, schafft es nicht
weil sich ja alles was Existenz war losgelöst hat von
sich, und weißt nicht, wie alles werden soll.
Existenz und du beides gleichermaßen tot, scheint so,
oder nicht, und was zuerst retten versuchen
was ist denn jetzt das eigentliche?

Ach, vielleicht Greenpeace mit NASA verkleben
ich mein verbünden,
beide zusammen können beides zusammen wieder wiederbeleben
vielleicht.

Was will das Schiff, was wollen Schiffe? Was schreien sie, was
rufen sie? Tod? Tod? Sterben lassen?
Das geschähe euch wohl recht, euch einfach aufzulösen
loszulösen, doch eigentlich ganz grundlos
und es geht nicht, sag ich euch –
wer sagt das, wer sagt das? ich sage das
Grundlos aber sagst du’s.

Manchmal also ,manchmal ganz grundlos,
liegt ein Bluttankerschiff erstochen zwischen fünfunddreißig Möwen,
davon sechs von deutscher Küste,
und mit ihm ein Exitenzraumschiff zwischen Nichts
und Etwas, aber nicht mehr sehr

beides will nur noch mal neu anfangen, egal wie,

aber es kann nicht, irgendwie, grundlos
wird wieder repariert, und zusammengeflickt,

Moment, fast was wichtiges vergessen: Faden made in China
oder vielleicht made in Europe? Kann man Schiffe, die
deutsche Möwen getötet haben mit chinesischem Faden..?
mit transglobalen Fäden also wiederbelebt,
haha alle können wir stolz sein, die wir das vollbracht haben:
Die Schiffe stehen wieder, wie vorher, wunderschön, wunderbar,
in Frühlingshimmeln, „AchistdasabereinschönerTag!“
gut, Arbeit gemacht, Fest gefeiert, wir sind Helden, und zwar
Helden im Feierabend, auf wiedersehen, wir sind weg.

So. Und du und dein Raumschiff? Ja mh … das ist eine
andere Sache.
Wiederbelebt also, mhm. Nette Idee, was?
Ja ja, nett gemeint, bestimmt, nur – ach lassen wir das.
Seid ihr wieder ganz jetzt, deine Existenz und du?
Wer weißt es. Aber um zurückzukommen (auf die los´s –)
beziehungslos, dass zumindest bleibt. Immer.
Wer immer auseinanderfällt, anders geflickt wird,
anders bestückt wird, anders wird, immer wieder aufs neue,
Lösen, Leben, Lösen, Leben, immer anders,
der wird dadurch sehr beziehungslos, weil niemand dich
für sehr lange haben kann, wenn du immer
auseinanderfällst.
Und was machst du dann, wenn du es nicht
verhindern kannst dich zu lösen?

Schau mal auf den ersten Satz, ja ich weiß,
du hast schon lange hingeschaut, ich sage es
trotzdem noch mal: Manchmal, ohne besonders unglücklich
zu sein, ohne sich ein einer tiefen Krise
zu befinden –
reicht schon um den Sinn zu sehn:
Nur im Nicht-unglück geschieht alles.
So ist es.
Und deswegen beginnst du auch nach
deutschen Möwen zu fragen oder nach
deutschen Fäden, weil das wichtig ist –
um unglücklich zu sein.
das denkst du, dass es deine
Rettung ist vielleicht.

Eine Rettung von außen fällt dir gar nicht ein.

Lied der verlorenen Neuronenvibrationen

In mir schlummern
wunderbarste
Blasen
voll Ideen
und unsagbaren
Farben.
Ich könnte sie dem bloßen Denken
leicht entziehen

wäre da nicht diese Scheu
die unbegründete
die in mir befindliche
Angst, die teuren Farben
der Gedanken
zu verschränken
zu zerpflücken
nicht wieder
zu finden
und statt ihnen
nur Lücken
in meinem innersten
dünnesten
und empfindlichsten
Land.

Die Angst den Ideen
nicht gerecht zu werden,
allein durch das Sie-Verstehen,
durch das Sie-sehen,
Sie-in-Worte-fassen,
nur einen blassen
Schatten
von ihrer Einmaligkeit
zu halten
und nicht den befreiten
endlich gestalteten
Sinn ihrer Schönheit.

Und so tummeln
sich murmelnd
die traurig verborgenen
Potentiale des sorgenden
kümmernden Dichters
in seiner so schlichten
Kammer des Seins
fließen nicht in den Trichter
fließen nicht auf sein Blatt
fließen nie aus ihm raus
weil er Angst davor hat
einmal leer zu sein
unfruchtbar zu sein
weil jedes Gefühl
er nicht unendlich viel
sondern einmal genau
schreiben kann.
Er stellt es zu Schau
nur einmal genau
und da muss es erstrahlen
in all seinen Farben
und in seiner zarten
Unendlichkeit.

Flucht der Gedanken.

Und sie eilen, und sie fliegen
die glänzenden Ideen
aus ihrer Quelle, ihrer Wiege,
meinem Kopfe - in andere Geschehen,
die sich der wahrnehmbaren Welt
durch goldne Göttlichkeit entziehen.
Und drängt der Geist danach in seinem Stolz,
dass er die Ausgeburten hält,
stößt er hart ans starke Holz
verschlossner Tore
und zerschellt.

Fremder Moment.

Dem dauernden schillernden Treiben
Und all den verworrenen Leben
entschlüpft ein völliges Schweigen,
scheint alle Zeit zu umgeben.

Und ein Faden von einem süßen Gefühl
schwimmt durch den Tropfen der Zeit,
durchgleitet die Welt, an die ich mich hielt,
und entwöhnt mich derselben zugleich.

Ich stehe losgelöst.
Ich seh’ in das Treiben hinein,
wie jegliches Wesen als Schein,
als trughaftes Bild sich entblößt.

Seelenwelt.


Als würd ich neu entsehen
so losgelöst von allem
so ungeprägt, so ungesehn,
hör ich meine Gedanken fallen
seh’ sie schillernd darin stehen –
in den himmelhohen Hallen
meiner Seelenwelt.

Es stehen Säulen
zwischen Ewigkeiten
säumen mein Reich.
Ich steh verweilend
zwischen Heiligkeiten
träume, dass weich,
dass tonlos sich teilen
ferne Wirklichkeiten
von meiner Seelenwelt.

Als wäre ich neuentstehend
So losgelöst von allem
So ungeprägt, so ungesehn
spür ich meine Gedanken fallen
seh’ mich schillernd darin stehen –
in den himmelhohen Hallenmeiner Seelenwelt

Enstehen.

Als Hülle steht er
- unberührbar von Gefühl -
zäh und starr da.
In Tropfen rinnt das Leben
über sein Außen,
fällt von ihm ab,
ohne Spur.

Er ist da;
Jedoch kein Leben –

Da schneit es Lichter schleichend leise
von göttlichem Odem ausgesandt
Sind da auf körperlose Weise.
Ein Lied entsteht im leisen Land.
Die Lichtgefühle sinken ab wie mit einem Lachen
und wie ein Atem dringen sie
in unlebendig Rachen
werden eins, ergießen sich,
füllen die Hülle in Horden.

Und es ist wach geworden.

Vielleicht gehts hier nicht um Liebe.

Vielleicht geht´s hier nicht um Liebe.
Vielleicht geht´s hier nicht um Einsamkeit.
Vielleicht geht’s nicht um die Traurigkeit,
durch die ich an dir vorbei in ferne Welten fliege.

Vielleicht geht’s hier nicht um dich.
Und leider geht’s auch nicht um uns.
Vielleicht geht’s nur um die Kunst
Wie man soweit alleine fliegen kann ins Nichts.

Und dieses Nichts dort ist getaucht
In körperlose Farben.
Alles ist und ist zugleich auch nicht.
Hier ist alles leicht umhaucht
Von honigsüßen Schwaden
Alles ist und alles ist zugleich auch nicht.

Wenn es so ist,
warum glaube ich du fliegst mit mir,
hab ich Angst, dass ich dich je verlier’,
obwohl du in der Welt dort unten und nicht bei mir bist?

Vielleicht geht’s hier nicht um Liebe.
Vielleicht geht’s hier nicht um Einsamkeit.
Vielleicht geht’s nicht um die Traurigkeit,
durch die ich an dir vorbei in ferne Welten fliege.

Es geht vielleicht um meinen Weg,
der eben jetzt um eine Kurve führt,
um mein erstochenes Gefühl,
das bitter lernt wie es im Leben geht.

Und meine Welten sind getaucht
In körperlose Farben.
Alles ist und ist zugleich auch nicht.
Hier ist alles leicht umhaucht
Von honigsüßen Schwaden
Alles ist und alles ist zugleich auch nicht.

Herzen

Herzen suchen ihresgleichen,
finden unverhofft.
Finden jedoch ist so oft
allein ein Schritt hin zum Erreichen.

Jokergefühl

Er hebt die Hand.
Seine Augen sprechen den Satz,
den sein Mund nicht sagen kann.
Er legt die Hand.
Auf meine Haut.
Er Berührt.
Ich spüre.
Das Gefühl.

Ich spüre wie es mich berührt,
mich einwebt in ein leichtes Tuch,
mich in helle Höhen fliegen führt
und immer weiter still versucht
nicht nachzulassen
und so immer lauter singt und immer heller scheint
und es wird zu einem starken Schrei der Freude.
und es kann nur höher wachsen
indem es zum Schrei des Schmerzes sich vertieft.

Dieses zarte Berühren von Außen
Sickert in meinen Körper hinein
Wird zu einem inneren Brausen
Und ist alles im Moment,
erfüllt alles, was mein,
all das, was der Mensch
leichtherzig Leben nennt,
findet kein End- schschschsch…
Alles findet ein Ende
Aber nicht heute.
Nicht hier.
Nicht für mich.

Gewicht der Seele

Nachtrag 2005

Warum wird der Leistung Maße,
oft geseh`n als Seelenwert?

Wieg dein Herz nicht nach Getanem,
Wieg dein Herz allein nach dir.

Tränen, rein aus dem Gewissen
Angst vor Tadel und Kritik.

Warum wird nicht unterschieden,
Herzensgüte von Geschick?

Dienstag, 13. Mai 2008

Offene Tür.

Ich stehe in vernetzten Gängen
vernetz von Lichtstreifen und
Schattenfäden ganz in farblos
und sehe erst nach schwindenden
Momenten dass sich die Helligkeits
kontraste aus einer offenen Tür
ergießen und sich von ihr aus
und in sie hinein wenden und
nur für sie geschehen.

Lasst mein Geschreibe das Licht sein, werdet meine offene Tür, kurz: lest!
Mögen sich die Texte selbst bei euch bedanken.