Donnerstag, 25. Juni 2009

Gott an der Ampel

Gott an der Ampel

Lass uns, sagte sie, und sie lag in einem Schaumbad mit tiefroten Fingernägeln, Lass uns nicht über die Liebe reden. Und so beschloss sie, die sie mit lange, dunklen Haar in warmem Wasser liegt und alle ihre Farben ganz übersättigt werden, so beschloss sie eben nicht glücklich zu sein. Er stand in der Türe und bedauerte, dass sich ein Schaumberg vor ihren Busen schob. Was heißt das, fragt er den Schaum. Dass wir nicht mehr lieben, sagt sie. Er ist ein bisschen vor den Kopf gestoßen. Er schließt die Tür und hält ganz angestrengt inne. Dass wir nicht mehr lieben. Nicht mehr lieben. Bestimmt verflüssigt sich gerade das Rot ihrer Nägel und Lippen und vergiftet das Wasser. Er vergisst nicht seine Jacke anzuziehen und geht hinaus. Vor der Tür ist die Luft kälter. Er weiß an welcher Ampel Gott steht. Dort geht er hin. Gott steht dort. Er ist also nicht verrückt. Er stellt sich neben Gott und beginnt zu reden. Er glaubt, dass durch Reden das Unverständnis schwindet. Plötzlich merkt er, dass Gott bei der fünften Zigarette eine weitere Träne über das Gesicht rollt.

Samstag, 20. Juni 2009

Nur ich.

Sitzend in einer Fotographie bei Dämmerung.
Die Wiese steht vor mir auf und fällt mit geschlossenen Gefühlen rückwärts.
Die schwarzen Bäume wie ausgeschaltete Laternen.
Häuser wie Mauerruinen.
Und der Rücken des grauen Himmels.
Der Rücken des grauen Himmels.