Mittwoch, 22. Oktober 2008

Kostümkiste Wort und Zeit.

An ein Etwas, ein Undefinierbar,
Liebe, Schwäche, Sehnen nach Küssen und
Alles ähnliche,
und du
und ich
und die Wahrscheinlichkeit von alledem:

Nimm dir doch deine Verkleidung,
zieh sie an immer wieder anders,
unbemerkt, und doch gewusst,
Maskiere dich und morde dann
Nachts.

Morde dann nachts.

Blitze auf,

Vorhang kaum Berührt,
Gesichtet
Zugeschlagen:

Du kannst.
Ich weiß.

Am Fährhafen nachts.
Kreidefelsen umgeben keine Menschen.
Großangelegte Mechanik, sie ist tot.
Und gelbes Licht, Gelb und gespiegelt vom Nassen Beton,
Beton überall. Schwarz, wie Himmel versucht platt zu treten.
Und Meer.
Und einsam.
Wohl in gelbem Nebel und meinem Körper.
Und
eine Stimme erschallt. Über allem. Aus allem heraus. Frauenstimme,
alles hallt sechsmal nach. Jede Silbe hallt sechsmal.
Und in vier Sprachen formt sie Worte,
Gottes stimme,
stimme der Kreidefelsen.
Und die Stimme verebbt, wie nie da gewesen,

Doch mir steigt sie hinab,
denn Mechanik ist auch nur Verkleidung,
mir steigt sie hinab
maskiert noch immer,
sichtet,
mordet,
die Stimme: die Schwäche.
Kostümkiste Wort und Zeit.

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